Eine neue Sporthalle?

Quelle: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Stellungnahme der SPD-Ellerau
zum Antrag des Bürgervereins Ellerau (BVE)
„zum Bau einer neuen Dreifeld-Mehrzweckhalle“
(s. Quickborner Tageblatt vom 25.10.2018)

Der Bürgerverein Ellerau (BVE) hat an die Gemeindevertretung den Antrag zum Bau einer Dreifeld-Mehrzweckhalle gerichtet, über den im Koordinierungs- und Finanzausschuss am 08.11. und in der Sitzung der Gemeindevertretung am 06.12.18 beraten werden soll.

So löblich das Ansinnen ist, für die sportbegeisterten Mitbürgerinnen und Mitbürger Elleraus eine neue Dreifeld-Mehrzweckhalle zu errichten, so wenig konkret ist der diesbezügliche Antrag des BVE im Detail, insbesondere was den Standort, die Finanzierung sowie die Kosten einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Instandhaltung angeht. Da macht es sich der BVE einfach und beantragt, dass „die Verwaltung“ die entsprechenden Recherchen durchführt und die erforderlichen Zahlen ermittelt. Der Kostenrahmen wird ebenso wenig konkret mit 3 – 5 Mio € angegeben. Die obere Zahl scheint da noch am plausibelsten, wenn man mal nach den Kosten von in der näheren und weiteren Umgebung errichteten Dreifeldhallen fragt. Dabei sind die Kostensteigerungen in der Bauwirtschaft in den letzten Jahren (und mit großer Sicherheit auch in den zukünftigen) noch nicht enthalten. Grunderwerbs- und Erschließungskosten sind gar nicht genannt, dabei ist klar, dass die Gemeinde über kein adäquates Grundstück verfügt. Zum Platzbedarf (einschließlich Stellplätzen) gibt es auch keine Angaben. Gleichzeitig wird aber beantragt, Planungsmittel in Höhe von 250.000 € in den Haushaltsplan 2019 einzustellen, ohne dass dafür ein Finanzierungsvorschlag gemacht wird. Dabei ist aus dem ersten Haushaltsentwurf für 2019 und 2020 bekannt, dass diese derzeit mit Fehlbeträgen von 100.000 € bzw. 300.000 € abschließen.

Die SPD wünscht sich eine andere Herangehensweise.

Im Ortsentwicklungskonzept für Ellerau („Unser Dorf 2030“), das die vorherige Gemeindevertretung nahezu einstimmig beschlossen hat, ist neben anderen Projekten auch eine weitere Sporthalle enthalten und beispielhaft dargestellt. Eine Priorisierung ist damit aber nicht gegeben, die soll erst in der AG Ortsentwicklung entwickelt werden, bei der alle örtlichen Interessengemeinschaften zu berücksichtigen wären. Dem Prozess hat der BVE nunmehr mit seinem Antrag vorgegriffen.

Für eine weitere, auch aus SPD-Sicht durchaus wünschenswerte Sporthalle/Mehrzweckhalle (ob es eine Dreifeldhalle sein muss, wäre ebenfalls noch zu klären)) fehlen aber insgesamt die Grundlagen für eine fachgerechte Planung und insbesondere mangelt es an einem Finanzierungskonzept. Vielleicht gibt es ja einen Mäzen oder einen Investor, der bereit ist, den Bau und die Bewirtschaftung zu übernehmen und eine Refinanzierung aus der Vermietung von Hallenzeiten erwirtschaftet (PPP-Modell). In diese Richtung sollten die weiteren Schritte gehen, bevor Planungsmittel von 250.000 €, ohne gesicherte Aussicht auf eine Realisierung, verschwendet werden.
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